Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten (Hutba) verschiedenen Themen. So geht es diese Woche um die Nähe von Allah, Dua und die Liebe für Allah
In der Freitagspredigt der Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diese Woche um das Bewusstsein der Nähe von Allah. „Wenn Allah uns näher ist als unsere eigene Halsschlagader ist, gilt es, seinem Willen Folge zu leisten und sich vom Verbotenen fernzuhalten“, heißt es in der Freitagspredigt, die der Frage nachgeht, wie jemand der, um die Aufsicht Allahs weiß, Verhaltensweisen an den Tag legen kann, die verboten sind.
Der Grund für den moralischen Verfall der Menschen sei die Tatsache, dass die Nähe Allahs nicht wahrgenommen werde, somit die Furcht und Achtung vor ihm, sowie der Wunsch ihm noch näher zu kommen fehle. Die Einsicht, dass uns Allah näher ist als unsere Halsschlagader führe zu Klarheit des Glaubens an den einzigen Gott. Sie verhelfe dem Menschen zu den moralischen Eigenschaften, die Allah und der Prophet gutheißen, lernen wir aus der Hutba.
Einem ganz anderem Thema widmet sich der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) in ihrer heutigen Hutba. Dua (Bittgebet) bedeute sich hilflos und bedürftig vor Allah zu wähnen. „Wir Muslime verstehen und glauben an die Macht und die Herrlichkeit von Mevlâ-i Zülcelal, so ist es nur logisch konsequent von Ihm zu erbitten und uns Ihm hinzuwenden, mit dem Wissen, dass wir bedürftig sind und auch schwach. Dies verlangt nunmal der Îmân. Wer keinen Îmân hat der fühlt auch nicht das Bedürfnis Allâh (c.c.) anzuflehen und von Ihm zu erbitten.“, heißt es in der Hutba.
Dua gebe dem Menschen die Kraft Unheil besser aufzunehmen und so die Standhaftigkeit zu praktizieren. Auch wenn die Erfüllung der Dua nicht sofort geschieht müsse der Mensch in seinem Bittgebet beständig sein und weiter das Verhältnis zu Allah pflegen.
Die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) legt diese Woche den Schwerpunkt ihrer Hutba auf die Liebe für Allah. Menschen zu lieben, egal welche Religion, Nation, Tradition, Amt und Stellung sie haben, sei eine schöne Einstellung, die uns daran erinnert, dass wir Menschen sind.
Ohne Zweifel komme Ruhe und Glück nur in Gesellschaften zustande, die aus Menschen bestehen, die sich allein um das Wohlgefallen Allahs gegenseitig lieben. Wichtig sei auch, sich für die Sorgen der anderen Menschen zu interessieren: „Wenn sich Menschen in einer Gesellschaft für die Sorgen anderer Menschen nicht interessieren, sich von ihren Nöten, Problemen und Schmerzen nicht gestört fühlen, so hat diese Gesellschaft ihre Empfindungen der Treue und der Geschwisterlichkeit sowie ihre Eigenschaft, eine Gemeinschaft zu sein, verloren.“
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.