Umfrage

Ablehnung im Osten höher

„Der Islam gehört zu Deutschland“, sagte Bundeskanzlerin Merkel und löste eine Debatte aus. Laut einer Umfrage lehnen 55 Prozent der Ostdeutschen diese Aussage ab. Im Westen sind es nur 40 Prozent.

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01
2015
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Die Islam-Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stößt in den östlichen Bundesländern auf deutlich höhere
Ablehnung als in den anderen Regionen. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage. Danach lehnen im Westen 40 Prozent der Befragten die Aussage ab, im Osten 55 Prozent.

Eine persönliche Bedrohung durch islamistischen Terror werde mit 96 Prozent im Osten und 95 Prozent im Westen der Bundesrepublik ähnlich wahrgenommen, so der Spiegel unter Bezug auf die Studie von Advanced Market Research. „Sehr bedroht“ fühlten sich 29 Prozent. Rund zwei Drittel der Befragten fordern demnach, muslimische Gemeinden in Deutschland müssten sich stärker gegen islamistischen Terror einsetzen.

Merkel verteidigt Islam-Erklärung gegen parteiinterne Kritik

Die Kanzlerin hatte Mitte Januar unter Verweis auf den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff gesagt, der Islam gehöre zu Deutschland. Dies löste eine öffentliche Debatte aus. Wenig später wiederholte Merkel ihre Aussage im Bundestag.

Gegen parteiinterne Kritik verteidigte sie ihre Islam-Aussage am Wochenende erneut. In Deutschland lebten rund vier Millionen Muslime, es gebe islamischen Religionsunterricht, Lehrstühle für islamische Theologie und eine Islamkonferenz, sagte Merkel dem Hamburger Abendblatt (Wochenendausgabe). „Deshalb ist es Realität, dass der Islam inzwischen auch zu Deutschland gehört.“