Nach starken Protesten mehrerer Vereine und der Spielergewerkschaft VDV hat die Deutsche Fußball Liga das geplante Fastenverbot für muslimische Fußballer gestrichen.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) bestätigte am Freitag einen Bericht des Nachrichtenmagazin Der Spiegel laut dem im April 2014 in einem Entwurf für einen Mustervertrag ein entsprechender Passus formuliert worden war. Dieser hätte vor allem muslimische Spieler betroffen, die dann während des Fastenmonats Ramadan nicht die religiösen Regeln hätten einhalten können.
In dem DFL-Entwurf wurde der „körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit“ Vorrang eingeräumt. Muslimen ist während des Ramadans das Essen zwischen Sonnenaufgang und -untergang verboten. „Nach einer weiteren internen Überarbeitungsrunde“ sei die Passage Ende 2014 aus dem Vertragsentwurf gestrichen worden, teilte die DFL dem Bericht zufolge mit. Nach Ansicht des VDV-Geschäftsführers Ulf Baranowsky sei eine solche Klausel „nicht mit der verfassungsmäßig geschützten Religionsfreiheit vereinbar und würde auch im Hinblick auf die internationale Vermarktung der Bundesliga ein ungünstiges Signal setzen“.
Drei muslimische Profis des Zweitligisten FSV Frankfurt waren 2009 von ihrem Club abgemahnt worden, weil sie die Regeln des Ramadan befolgten. Der FSV und die Spieler legten den Streit später außergerichtlich bei. (dpa/iQ)