Der religionspolitische Sprecher der Union fordert, dass in Moscheen auf Deutsch gepredigt werde. Die aktuelle Ausbildung von deutschsprachigen Imamen an den Lehrstühlen für islamische Theologie sollten dies möglich machen.
Das Predigen auf Deutsch sollte aus Sicht der Union Alltag in den Moscheen der Republik werden. Dies könne zur Vertrauensbildung in der Mehrheitsgesellschaft beitragen, erklärte der religionspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Franz Josef Jung (CDU), am Mittwoch in Berlin. Viele in Deutschland lebende Muslime der dritten Generation sprächen die ursprüngliche Gebetssprache ohnehin nicht mehr richtig, weshalb deutsche Predigten auch ihnen zugute kämen.
Jung äußerte sich anlässlich eines am Mittwoch verabschiedeten Islamgesetzes in Österreich, das Anforderungen an die Ausbildung von Imamen und die Finanzierung von Moscheegemeinden vorsieht. Ein solches Gesetz sei in Deutschland nicht erforderlich. Die Gesellschaft müsse sich jedoch fragen, ob es auf Dauer gut sei, dass viele Imame aus dem Ausland finanziert und entsandt würden.
An vier von der Bundesregierung finanzierten Lehrstühlen für islamische Theologie würden derzeit einheimische Studenten ausgebildet, so der frühere Bundesminister weiter. «Sie stehen für einen aufgeklärten Islam in ihrer deutschen Heimat», sagte Jung und rief die muslimischen Gemeinden dazu auf, dieses Angebot auch anzunehmen. (KNA/iQ)