Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten (Hutba) verschiedenen Themen. In dieser Woche geht es um die Errichtung der Moscheen, um Takwâ (Ehrfurcht vor Allah) und Vergebung.
Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt in der Freitagspredigt das Thema Moschee. Moscheen seien Orte, in denen Reiche und Arme, Vorgesetzte und Angestellte, Offizielle und Zivilisten, Alt und Jung, Menschen unterschiedlicher Herkunft, Einheimische wie Fremde in einer Reihe, Schulter an Schulter beteten. Die Moschee sei außerdem ein Ort, an dem das Gefühl der Geschwisterlichkeit aller Muslime gestärkt und das Umma-Bewusstsein gefördert werde. Man lerne in Moscheen barmherzig zu sein, Sorgen miteinander zu teilen, Alleinstehenden, Bedürftigen, Witwen und Waisen zu helfen.
Als der Prophet in Medina ankam, soll er als erstes eine Moschee errichten haben, um so den Islam fest in den Herzen der Menschen zu verankern. Das bedeute: Überall, wo Muslime leben, sollen sie zuallererst eine Moschee errichten und diese mit Leben füllen.
In der Freitagspredigt des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Wertigkeit des Menschen, die sei anhand seiner Takwâ (Ehrfurcht vor Allah) messbar. Kein Mensch habe die Möglichkeit, selbst zu entscheiden über Vater und Mutter und über Rasse und Hautfarbe. Dies sei außerhalb seines Wirkungsbereiches und daher kein Grund, um daraus Wertigkeit zu schöpfen oder deswegen getadelt zu werden.
Aus diesem Grund sei der Wert, den Allah ihm beigemessen, hat in folgendem Vers erklärt: “O ihr Menschen, Wir haben euch erschaffen als Mann und Frau. Auf dass ihr einander erkennen möget haben wir euch zu Völkern und Stämmen gemacht. Vor Allâh ist von euch der Angesehenste, welcher die meiste Takva (die meiste Ehrfurcht vor Allâh) hat.” (Sure Hudschurat, Vers 13)
Das Thema der Freitagspredigt der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) ist die Vergebung. Das Verzeihen sei charakteristisch für den Menschen und werde im Koran lobenswert erwähnt. Der Weg des Vergebens führt durch Liebe. Menschen, die sich gegenseitig lieb haben seien, wie es der Prophet sagt: „diejenigen, die gegeneinander keinen Hass empfinden, die sich gegenseitig nicht beneiden, die sich gegenseitig nicht den Rücken kehren und die, die Kontakte zueinander nicht abbrechen. Sie sind auch einander nicht über drei Tage hinaus gekränkt. Vielmehr sind sie Geschwister voneinander, sowie Allah es gebietet.“
Man sehe auch die schönsten Beispiele des Vergebens im Leben des Propheten, der den Muslimen als das schönste Vorbild gesandt wurde. Aus diesem Grund solle man seinem Beispiel folgen. Er habe selbst für seine größten Feinde um Rechtleitung von Allah gebeten.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.