In den meisten Bundesländern wurde die Sargpflicht für Muslime aufgehoben. Damit ist eine der Grundbedingungen für eine islamische Bestattung in Deutschland erfüllt.
Nur noch vier Bundesländern praktizieren einen strikten Sargzwang. Die von Muslimen gewünschte Bestattung im Leichentuch ließen inzwischen 9 der 16 Länder als Ausnahme von der Sargpflicht zu, teilte die Verbraucherinitiative Bestattungskultur „Aeternitas“ am Mittwoch mit. In Nordrhein-Westfalen sei 2003 die Sargpflicht komplett gestrichen worden. Einen Sargzwang gebe es derzeit nur noch in Bayern, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
„Aeternitas“ wies darauf hin, dass auch in Sachsen-Anhalt mit einer Reform des Bestattungsgesetzes bald der Sargzwang wohl fallen werde. Eine Bestattung im Tuch sollte nicht nur aus religiösen Gründen erfolgen können, so die Verbraucherinitiative. Denn Traditionen und Wertvorstellungen wandelten sich. Fragen der Menschenwürde würden nicht berührt, sofern der Wunsch des Verstorbenen beachtet werde. Hygieneprobleme beim Transport vor der Beisetzung ließen sich durch wiederverwendbare Särge lösen.
Viele Muslime verfügen immer noch, dass sie nach ihrem Tod in ihr Herkunftsland überführt werden, damit eine Beisetzung gemäß ihrer eigenen Religion möglich ist. inzwischen leben etwa 4 Millionen Muslime in Deutschland Immer mehr vor allem in Deutschland sozialisierte Muslime würden eine Beisetzung in Deutschland vorziehen, sofern sie nach islamischen Richtlinien erfolgt. Die Aufhebung des Sargzwangs ist eine Grundbedingung für ein islamisches Begräbnis.(KNA/iQ)