Mit der Ausstellung „Ein Gott – Abrahams Erben am Nil“ geht das Bode Museum in Berlin der gemeinsamen Geschichte von Juden, Christen und Muslime im alten Ägypten nach. Die Ausstellung dokumentiert zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber auch Konflikte im Alltag der Religionsgemeinschaften.
Die Koexistenz von Juden, Christen und Muslimen in Ägypten von der Spätantike bis ins Mittelalter steht im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung in Berlin. Das Bode Museum stellt in der Schau „Ein Gott – Abrahams Erben am Nil“ das gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Mit- und Nebeneinander der drei Weltreligionen dar, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Die Ausstellung wird am Mittwochabend (19.00 Uhr) eröffnet und ist von Donnerstag an für die Öffentlichkeit zu sehen. Die bis Mitte September laufende Schau haben die drei Berliner Häuser Ägyptisches Museum, Museum für Islamische Kunst und Skulpturensammlung gemeinsam gestaltet.
Basis der Ausstellung bilden mehr als 250 Exponate aus Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin sowie der Berliner Staatsbibliothek. Hinzu kommen zahlreiche Leihgaben, unter anderem aus England und Frankreich. Eine besondere Bereicherung seien, so die Kuratoren, ausgewählte Schriftstücke aus der sogenannten „Kairoer Genizah“, einer Dokumentensammlung aus der Ben Esra Synagoge in Alt-Kairo.
Die Ausstellung zeigt demnach auch, inwiefern religionsübergreifende Leitfiguren wie Abraham, Josef, Moses oder der Erzengel Gabriel als verbindende Glieder zwischen den drei Religionen zu sehen sind. Neben dem Blick auf die Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte wird zugleich auf die Konflikte eingegangen. Ein Beispiel ist das militärische Vorgehen römischer Kaiser gegen das jüdische Volk oder kaiserliche Edikte gegen das Christentum.(KNA/dpa/iQ)