Normal oder nicht normal?
Die ARD widmet sich in einer Themenwoche dem Thema „Toleranz“. Doch die Aktion sorgt im Vorfeld für viele Diskussionen im Netz. Nicht zuletzt weil Kritiker gesellschaftliche Klischees durch die ARD-Werbung für die Themenwoche bedient sehen. Ein Beitrag von Paula Konersmann (KNA).
Die muslimische Gemeinschaft in Frankreich ist in Aufruhr. Auf die Große Moschee von Straßburg wurde ein Brandanschlag verübt. Nur durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden.
In Baden-Württemberg ist es künftig nicht mehr möglich, sich aus religiösen Gründen vom Schwimmunterricht zu befreien. Hintergrund ist ein Gerichtsurteil des Bundesverwaltungsgerichts, wonach muslimischen Schülerinnen die Teilnahme am koedukativen Schwimmunterricht im Ganzkörperbadeanzug „Burkini“ zuzumuten sei.
Bei seinem Grußwort in Dresden vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) rief Bundesinnenminister Thomas de Maizière 25 Jahre nach dem Mauerfall zu einer Selbstverständigung der Deutschen auf. Auch der Dialog mit Muslimen müsse verstärkt werden.
Für seine Verdienste um den Dialog mit den Muslimen wurde Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gemeinsam mit dem Verleger Hubert Burda mit dem „Preis für Verständigung und Toleranz“ durch das Jüdische Museum Berlin ausgezeichnet.
Der Koran beschreibt den Menschen als „voreilig und ungeduldig“ ebenso wie er ihn als „undankbar“ beschreibt. Doch der Prophet Muhammad (s) gibt eine einfache wie klare Formulierung für den Muslim, wie er zu sein hat. Unser Thema bei Ein Hadith – Ein Gedanke.
Nach der Kritik von EKD-Präses Nikolaus Schneider an den muslimischen Religionsgemeinschaften, sie würden sich nicht intensiv genug mit dem Thema Gewalt im Koran auseinandersetzen, kritisiert die Hamburger Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur die selektive Wahrnehmung in der Debatte.
Beim „Tag der Religionen“ in Osnabrück hat sich der „Runde Tisch der Religionen in Deutschland“ für ein verstärktes friedliches Miteinander ausgesprochen. Muslime beklagten, es sei hierzulande nicht leicht, sich mit Aufrufen zum friedfertigen Miteinander die nötige Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Freitagspredigten 07.11.2014
Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten dem Thema des Gleichgewichts zwischen Diesseits und Jenseits und dem Thema Ehebruch. Die öffentlich-rechtlichen Angebote bieten auch interessante Einblicke.
Sind die Demonstrationen der „Hooligans gegen Salafisten“ ein erstes Zeichen für die Entstehung einer neuen islamfeindlichen Bewegung? Vor einer solchen Entwicklung warnt die Konflikt- und Gewaltforscherin Claudia Luzar. Sie sieht die Zivilgesellschaft gefordert.