Nach den Terroranschlägen in Paris und Beirut, setzen sich verschiedene islamische Religionsgemeinschaften und Organisationen in Deutschland und Europa für Frieden ein, und bekunden ihre Solidarität mit den Opfern der Anschläge. Ein Überblick.
Muslime europaweit zeigen sich erschüttert über die Terroranschläge in Paris. Bei den Anschlägen wurden mehr als 120 Menschen getötet. Die muslimischen Vertreter sprechen den Betroffenen und deren Angehörigen ihre Anteilnahme und Solidarität aus.
In Spanien ist die Zahl islamfeindlicher Angriffe seit den Anschlägen in Paris drastisch gestiegen. Muslime seien besorgt über diese Entwicklung und starten landesweite Kampagne gegen Islamophobie.
Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Deutschen dem Islam nicht mit Unbehagen begegnet. Sie unterscheiden auch nach dem Anschlag in Paris, zwischen Terrorismus und Islam.
Moscheebrände in Deutschland
Die Menschenrechtskommission des türkischen Parlaments hat seinen Untersuchungsbericht zu Brandanschlägen in Deutschland veröffentlicht. Deutschland muss laut Bericht in Bezug auf den Schutz von Muslimen noch viel tun. Scharfe Kritik gibt es an den Behörden.
Koordinationsrat der Muslime
Die Zahl der steigenden Angriffe auf Moscheen sorgt auch den Koordinationsrat der Muslime (KRM). KRM-Sprecher Erol Pürlü rief Politische und zivilgesellschaftliche Akteure dazu auf, ihren positiven Beitragen für das friedliche Zusammenleben zu leisten.
Die Schura Bremen warnt vor einer Zunahme anti-muslimischer Ressentiments in der Gesellschaft. Die Religionsgemeinschaft ruft Medien und Politik zu mehr Verantwortung und der Absage an „fortwährende Schmähungen“ auf. Gleichzeitig fordert die Schura eine separate Erfassung anti-muslimischer Straftaten.
„Den Brandanschlag hat die Gemeinde mit großem Herz aus meiner Kindheit sicher nicht verdient. Niemand hat so etwas jemals verdient“, schreibt Betül Ulusoy. Sie berichtet von ihren Eindrücken aus ihrer Kinderheit und der gestrigen Veranstaltung an der Berliner Mevlana Moschee.
Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht
Am Freitag (19.09.2014) setzen Muslime in über 2.000 muslimischen Gemeinden in Deutschland ein Zeichen gegen Hass, Rassismus und Unrecht. Auslöser waren die Übergriffe auf Moscheen und Synagogen im vergangenen Monat. Erwartet werden auch prominente Vertreter aus Gesellschaft und Politik.
Der Politiloge und Historiker Yasin Baş erklärt, warum aus seiner Sicht Muslime die Hauptleidtragenden der Terroranschläge vom 11. September 2001 sind. Wurden Muslime zum neuen globalen Feindbild nach dem Ende des „Kalten Krieges“? Ein Debattenbeitrag.