Haus der Geschichte
Stuttgart: Museum zeigt Kopftuch von Lehrerin Ludin
Unter dem Motto „Hut ab!“ werden ab Dezember im Museum „Haus der Geschichte“ in Stuttgart religiöse und politische Kopfbedeckungen gezeigt.
Unter dem Motto „Hut ab!“ werden ab Dezember im Museum „Haus der Geschichte“ in Stuttgart religiöse und politische Kopfbedeckungen gezeigt.
Fereshta Ludin wurde ungewollt zu einem Symbol des Widerstandes. Sie wollte Lehrerin werden, doch aufgrund ihres Kopftuches bekam sie vor rund 20 Jahren ein Berufsverbot. Im Interview erinnert sich Ludin zurück und erklärt, wie sie die Zeit damals erlebt hat und wie sie die heutige Situation bewertet.
Fereshta Ludin hat es mit erstritten, dass etliche Lehrerinnen an staatlichen Schulen Kopftuch tragen dürfen. So richtig glücklich hat dieser Erfolg sie jedoch nicht gemacht.
Lehrerinnen mit Schleier an staatlichen Schulen? Das ist Kern eines immer noch währenden Rechtsstreits. Doch auch an nicht-öffentlichen Arbeitsplätzen sind Kopftuch und Schleier umstritten. Zwei Fälle vor dem EuGH könnten sich auf Deutschland auswirken.
Autoren schreiben hunderte Seiten. Doch was passiert, wenn sie ihr Buch auf seine Essenz herunterbrechen müssen? Unsere Serie „Nachgefragt“ liefert Antworten. Heute Fereshta Ludin und ihr Buch „Enthüllung der Fereshta Ludin“.
Die muslimische Lehrerin Fereshta Ludin stellt ihre Autobiografie in Berlin vor. Sie beschreibt, welche Erfahrung sie als Kopftuchtragende Lehrerin gemacht hat und welche Auswirkungen das Kopftuchverbot auf das Leben muslimischer Frauen hatte.
Das Bundesverfassungsgericht erklärte ein pauschales Kopftuchverbot für Lehrerinnen an öffentlichen Schulen für verfassungswidrig und damit nichtig. Das Schulgesetz in diversen Bundesländern müsse nun überarbeitet werden. Damit entschied das Gericht im Fall einer Klage von zwei Lehrerinnen aus NRW.
Vor zehn Jahren beschloss Baden-Württemberg als Erstes von acht Bundesländern ein Kopftuchverbotsgesetz. Die Verbote diskriminieren heute alle Musliminnen. Es fehlt der politischer Wille dies zu ändern.
Frauen mit Kopftuch sind immer häufiger Diskriminierungen ausgesetzt – vor allem auf dem Arbeitsmarkt. Mitursächlich dafür sind laut Antidiskriminierungsstelle des Bundes die gesetzlichen Kopftuchverbote.
Das bestehende Kopftuchverbot für Lehrerinnen an niedersächsischen Schulen stößt auf Kritik. Experten und Religionsgemeinschaften sehen darin einen Grund für Diskriminierung und Stigmatisierung. Die Universität Osnabrück beklagt, dass wegen des Kopftuchverbots Studienplätze unbesetzt bleiben.