In Österreich herrscht ein Klima des Generalverdachts gegenüber Muslimen. Dies macht sich auch beim neuen Islamgesetz bemerkbar. In seinem Beitrag macht Prof. Dr. Peter Stöger neben der Ungleichbehandlung von Muslimen auch auf eine Gegenbewegung der Solidarität aufmerksam.
Muslimische Jugend Österreich
Auf einer Pressekonferenz haben Vertreter der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ) ihren eigenen Entwurf für ein neues Islamgesetz vorgestellt. Sie verlangen beim neuen Islamgesetz vor allem die Einhaltung des Gleichheitsgrundsatzes.
Die Novellierung des Islamgesetzes stößt bei österreichischen Muslimen auf Kritik. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) zeigte sich über die Veröffentlichung überrascht. Die Muslimische Jugend Österreich (MJÖ) ist hingegen sauer. Die Novellierung sei ein Rückschritt und eine Benachteiligung.
Mit einer Forderung nach einer einheitlichen Koranübersetzung eckt der österreichische Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) erneut an. Scharfe Kritik an der Idee kommt von den Grünen. Das Kultusministerium hat die Pläne mit einer Erklärung bereits beerdigt.
Der österreichische Rechtswissenschaftler und Kirchenrechtler Prof. Dr. Richard Potz erklärt die historischen und systematischen Hintergründe, warum es in Österreich ein Islamgesetz gibt und wieso das Islamgesetz in bestehender Form dringend novelliert werden muss.
Das Islamgesetz in Österreich wird reformiert. Im Entwurf zum „neuen“ Islamgesetz werden vor allem Werte und der Vorrang des Gesetzes betont. Auch Strukturreformen bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich werden gefordert. Doch die lehnt einzelne Forderungen des Entwurfs ab.
Die Ausstellung „Ostarrichislam – Fragmente 800 jähriger gemeinsamer Geschichte“ zeigt, welche vielfältigen Begegnungen zwischen dem Islam und Österreich seit 800 Jahren stattgefunden haben.