Kundgebung gegen Antisemitismus
An einer Großkundgebung gegen Antisemitismus und Rassismus vor dem Brandenburger Tor nahmen mehr als 4.000 Personen teil. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Vertreter der Kirchen erteilten dem Antisemitismus eine klare Absage. Muslime waren in die Veranstaltung nicht eingebunden.
Einseitige Anpassungsforderungen an Muslime und Islam hat der Theologe Christoph Markschies deutlich zurückgewiesen. Die freiheitlich-demokratische Gesellschaft zu akzeptieren sei auch immer wieder eine Aufgabe für Andere.
Vorurteile gegenüber Minderheiten halten sich in Deutschland hartnäckig. Zu diesem Ergebnis kommt ein Zwischenbericht der Studie „ZuGleich – Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit“. 17,5 Prozent der Befragten fühlen sich durch die Präsenz von Muslimen in Deutschland, wie „ein Fremder im eigenen Land.“
Antisemitismus und Islamfeindlichkeit
Können einige der sprachlichen Mechanismen, die dem stereotypischen Porträt des „Kollektiven Juden“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts entsprachen, in den Stereotypen des „Muslims“ zu Beginn des 21. Jahrhunderts gefunden werden? Dieser und weiteren Fragen geht Cora Alexa Døving nach.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) wird gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime (ZMD), Aiman Mazyek, die Berliner Mevlana Moschee besuchen. Zuvor will eine Delegation des Zentralrats die Wuppertaler Jüdische Gemeinde, die auch Opfer eines Brandanschlags wurde, besuchen.
Interview mit Rabbi Marc Schneier
Rabbi Marc Schneier ist Gründer und Vorsitzender der Foundation For Ethnic Understanding (FFEU). Wir sprachen mit ihm über jüdisch-muslimische Beziehungen, gemeinsame Anliegen und den möglichen Weg für eine Lösung im Palästina-Israel-Konflikt.
Der Kölner Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani hält amerikanische Luftschläge und Waffenlieferungen an die Kurden für unzureichend. Er fordert ein stärkeres Engagement der Weltgemeinschaft gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“.
Der Zentralrat der Juden kritisiert das angeblich fehlende Engagement muslimischer Religionsgemeinschaften gegen Antisemitismus. Muslime weisen diese Vorwürfe von sich – zu Recht, wie ein Blick hinter die Kulissen zeigt.
Rabbi David Rosen blickt auf die Beziehungen zwischen Juden und Muslimen in Vergangenheit und Gegenwart zurück. Er ruft die Vertreter der Religionen zu einem stärkeren Engagement gegen die „destruktive Ausbeutung ihrer religiösen Zivilisationen“ auf.
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) wehrt sich gegen Antisemitismus-Vorwürfe durch den Zentralrat der Juden. Der Islam sei „strukturell antirassistisch“, betont der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek und mahnt zu einer Unterscheidung zwischen legitimem Protest gegen israelische Kriegspolitik und Antisemitismus.