Bei den fünf vom Bund geschaffenen Zentren für Islamische Theologie an Deutschen Universitäten wirken die muslimischen Religionsgemeinschaften mal mehr, mal weniger mit. Dabei hatte der Wissenschaftsrat vor den Gründungen angeregt, die Religionsgemeinschaften mitbestimmen zu lassen. An einigen Standorten ist auch die Verfassungsmäßigkeit der Regelungen umstritten.
Keine strategische Missionierung
Die jüngsten Entwicklungen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland und auch bei ihren regionalen Kirchen wecken Hoffnungen für den interreligiösen Dialog. Die Kirche denkt über ihre Standpunkte zum Thema Missionierung nach.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann befürwortet die Trennung von Staat und Kirche, aber auch die Einführung eines islamischen Feiertags in Deutschland. Ihm ginge es um Gleichberechtigung und Teilhabe.
Ein Oratorium für den Frieden zwischen den Religionen soll von einem Chor an einer katholischen Kirche in Konstanz vorgetragen werden. Doch dann regt sich Widerstand aus der Kirche gegen den muslimischen Gebetsruf – auch weil islamfeindliche Gruppen hetzen.
Eine entwidmete Kirche soll in Hamburg bald als Moschee genutzt werden. Seitdem diskutiert die Republik darüber, ob man ungenutzte und leer stehende Kirchen den Muslimen zur Verfügung stellen soll. Ein Befürworter dieser Idee ist der Schura-Vorsitzende Mustafa Yoldaş.
Muslimische und christliche Vertreter kamen in Hessen beim „Tag des Dialogs“ zusammen. In einer gemeinsamen Erklärung verpflichteten sie sich, künftig enger zusammenarbeiten. Im Fokus der diesjährigen Gespräche standen der Islamische Religionsunterricht und die Ausbildung von Lehrkräften an hessischen Universitäten.
Die Evangelische Kirche in Deutschland und der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland haben erst kürzlich nach einem Treffen erklärt, dass sie den Dialog untereinander intensivieren und ihre Kooperation stärker vorantreiben wollen. Dunya Adıgüzel sitzt mit im Boot und gibt einen Einblick in das schwierige Thema des Dialogs. Dabei notiert sie bisherige Erfolge und übt einen vorsichtigen Blick in die Zukunft.