Heute wurde die erste empirische Untersuchung der Pegida-Bewegung durch Politikwissenschaftler aus der TU Dresden bekannt gegeben. Darin wird ein überraschendes Profil des Pegida-Demonstranten gezeichnet. Auffällig ist besonders, dass das Thema Islam für viele Demonstranten nachrangig sei.
Noch nie war der Widerstand so groß: Während in Dresden wieder Tausende Pegida -Anhänger auf die Straße gehen, formiert sich in ganz Deutschland eine mächtige Gegenbewegung. Das Pegida-Wort „Lügenpresse“ wird zum Unwort des Jahres 2014.
Zeichner aus Frankreich nehmen in ihren Karikaturen Pegida-Anhänger aufs Korn. Sie werfen ihnen vor, die Attentate in Frankreich für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Und finden dafür deutliche Worte.
Pegida macht weiter mobil. Und die Gegner auch. In ganz Deutschland wird am Montag demonstriert. Nach den Terroranschlägen von Paris erscheinen die Kundgebungen in einem anderen Licht.
Die Diskussionen um Zuwanderung und das Zusammenleben in einer Gesellschaft mit verschiedenen Kulturen und Religionen nehmen zu. Für den Frankfurter Philosophen Rainer Forst ist die Deutschland dabei nicht gerade tolerant.
Die Staatsministerin Aydan Özoguz beurteilt die Ergebnisse der aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung zum Islam einerseits als erfreulich im Hinblick auf die große Verbundenheit der Muslime zu Deutschland, andererseits aber auch als besorgniserregend bzgl. der zunehmenden Islamfeindlichkeit in Deutschland. Muslimische Vertreter teilen ebenfalls ihre Sorge mit.
In Folge des Anschlags auf die Redaktion in Paris, kam es in Frankreich zu mehreren Angriffen auf muslimische Einrichtungen. Muslime in Deutschland befürchten nun auch Angriffe auf deutsche Moscheen. Insbesondere die Reaktionen der Pegida-Bewegung geben Anlass zur Sorge.
Islamisierung oder Islamophobie?
Praktisch alle gesellschaftlichen Minderheiten – beispielsweise Muslime, Juden und Politiker – fühlen sich von „den Medien“ überwiegend schlecht dargestellt. Wird Deutschland denn nun „islamisiert“, leidet es unter „Islamophobie“ oder stabilisieren solche Debatten nur „das System“? Und was bedeutet der wachsende Einfluss des Internets? Diese Fragen der Wissenssoziologie erkundet der Religionswissenschaftler Dr. Michael Blume.
Der Generalsekretär der CDU Peter Tauber verurteilt die islamfeindlichen Parolen der PEGIDA und zieht dabei Parallelen zum Antisemitismus des 20. Jahrhunderts. Politiker warnen außerdem davor, Muslime pauschal für die Anschläge auf die Pariser Redaktion zu verurteilen.
Studie Bertelsmann-Stiftung
Eine gemeinsame Studie der Bertelsmann-Stiftung und des Religionsmonitors zeigt, dass die Mehrheit der befragten Muslime in Deutschland sich mit der deutschen Demokratie verbunden fühlt. Demgegenüber stellt die Stiftung eine weitere Umfrage vor, die zunehmende anti-islamische Haltungen bei der deutschen Bevölkerung belegt.