Sachsen-Anhalt
Opposition will Sargpflicht und Friedhofszwang aufheben
Mehr Freiheiten bei Bestattungen – das schwebt Grünen und Linken vor. Eine entsprechende Gesetzesinitiative soll im Januar im Landtag von Sachsen-Anhalt eingebracht werden.
Mehr Freiheiten bei Bestattungen – das schwebt Grünen und Linken vor. Eine entsprechende Gesetzesinitiative soll im Januar im Landtag von Sachsen-Anhalt eingebracht werden.
Seit Anfang April sind in Bayern Erdbestattungen im Leichentuch möglich. Die neue Bestattungsform wurde in München mit Dummys geübt.
Seit Jahren wird in Bayern über die Lockerung der Sargpflicht diskutiert. Ein Ende scheint nicht in Sicht. Am Donnerstag wurden zwei Gesetzesentwürfe abgelehnt.
Aktuell gibt es in Bayern eine Sargpflicht. SPD und Grüne fordern im Landtag die Abschaffung zugunsten der Muslime. Nach jahrelanger Ablehnung zeigt sich die CSU gesprächsbereit.
In Hamburg besteht keine Sargpflicht bei Bestattungen. Muslime finden daher immer öfter ihre letzte Ruhe in der Hansestadt. Im vergangenen Jahr gab es 308 Beisetzungen von Muslimen.
In einigen Städten in Rheinland-Pfalz sind Bestattungen im Tuch statt im Sarg möglich. Muslime hoffen auf noch mehr solcher Orte.
Eingewickelt in ein Leinentuch, das Gesicht Richtung Mekka: So beerdigen Muslime ihre Toten. In Bayern ist das ein Problem, denn hier herrscht Sargpflicht – ein Gesetz, das islamische Bestatter immer wieder vor eine große Herausforderung stellt.
Der demografische Wandel und der Trend zu Urnenbestattungen machen Hessens Friedhöfe zunehmend leerer. Muslimische Bestattungen könnten diese Entwicklung bremsen. Denn immer mehr Muslime sind bereit, sich in Deutschland bestatten zu lassen.
Die SPD im Bayerischen Landtag fordert die Abschaffung der Sargpflicht zugunsten der Muslime in Bayern. CSU lehnt ab. Eine Sargpflicht stehe der Verwendung eines zusätzlichen Leichentuchs nicht entgegen.
Die schwarz-rot-grüne Landesregierung in Sachsen-Anhalt plant ein Burkaverbot und das Bestattungsrecht zu erweitern. Eine entsprechende Vorlage soll im Kabinett besprochen werden.