Bei der Frage, was Schülerinnen beim Schwimmunterricht anziehen dürfen, haben Schulen in Nordrhein-Westfalen einen großen Spielraum. Auf eines pocht die Schulministerin aber: Schwimmunterricht gehört zum Bildungsauftrag.
Es gibt Muslime, die schwimmen gerne, aber selten – weil Männer und Frauen nicht getrennt schwimmen können. Eine private Initiative will ein Schwimmbad für Muslime eröffnen.
Julia Klöckner (CDU) spricht sich für ein Burkini-Verbot in Schulen aus. Ihrer Meinung nach sollen Mädchen ungehemmt und selbstbestimmt am Schwimmunterricht teilnehmen.
Für Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) darf es beim Schwimm- und Sportunterricht keine kulturellen oder religiösen Ausreden geben. Zur Schulpflicht in Deutschland gehöre auch der Schwimmunterricht.
Bundesfamilienministerin Giffey findet die Anschaffung von Burkinis nicht problematisch. Denn im Vordergrund solle das Wohl der Schüler*innen stehen.
Ein Gymnasium in Herne bietet Burkinis zum Verleih für muslimische Schülerinnen an, um ihnen die Teilnahme am Schwimmunterricht zu ermöglichen. Dafür erntet die Schule Kritik.
Die CSU sowie weitere Politiker aus anderen Parteien begrüßen das Urteil des Europäischen Gerichtshof, wonach Schulen Schüler zum Schwimmunterricht verpflichten können.
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)
Muslimische Eltern haben vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte dagegen geklagt, dass ihre Töchter zum gemischten Schwimmunterricht müssen. Nun hat das Gericht geurteilt: Die Töchter müssen am Schwimmunterricht teilnehmen.
Eine muslimische Schülerin verweigerte die Teilnahme am Schwimmunterricht und zog vor Gericht. Doch das Bundesverfassungsgericht lehnte ihre Beschwerde ab.
In Basel wurde zwei muslimischen Schülerinnen die Einbürgerung verweigert, weil sie nicht am Schwimmunterricht oder an Klassenfahrten teilnehmen.